Der Burg- und Heimatverein Niederroßla e.V. (BHVN) stellt sich vor
Eine kuriose Begebenheit in der Geschichte von Niederroßla stellt ohne Zweifel der tragische Tod der Elefantendame "Miss Baba" im Jahr 1857 dar.
Nach der Vorstellung des Zirkus Kreutzberg in Apolda sollte das für diese Zeit seltene Tier, im Schutz der Dunkelheit und mit einem Sichtschutz versehen, den Weg zur nächsten Aufführung in Buttstädt laufen. Leider gab es vor der Abreise ein ungeplantes Nachtmahl mit gefrorenen Rüben und diese setzten dem Elefanten in Form von Koliken derart zu, das es auf dem Weg durch Niederroßla verendete.
Die Einwohner des Ortes trieben außerdem das kranke Tier mit Stöcken in Richtung Ortsgrenze, um der Gemeinde angebliche Strafen zu ersparen.
Auch wenn die Bürger in den ersten Jahren vor Gericht verklagt und als "Elefantenkitzler" verspottet wurden, kam man genau 50 Jahre danach auf die Idee, ein Elefantenfest zu feiern. Nach 1907 wurde nun alle 25 Jahre an die Elefantengeschichte erinnert. 1932 / 1957 / 1982 - jedes Fest wurde größer und bunter gefeiert als das Letzte. Das 5. Elefantenfest stand 2007 bevor und sollte natürlich bestens vorbereitet und durchgeführt werden.
Zur Durchführung eines Festes dieser Größenordnung gehört neben der Organisation des Programmes und der Infrastruktur auch eine solide Finanzplanung. Zusammen mit der Gemeinde Niederroßla unternahm der Burg- und Heimatverein zahlreiche Anstrengungen, Sponsoren und Förderer zu gewinnen. Der Auktionsabend "unbezahlbare Gelegenheiten" und der Verkauf von Souvenirartikeln waren weitere Optionen.
Aus diesem Anlass gründete sich am 16.11.2004 der "Burg- und Heimatverein Niederroßla e.V., getragen von vielen Einzelmitgliedern und Vorständen der ortsansässigen Vereine. Zum Vorsitzenden wurde Ernst Preller, zu seinem Stellvertreter Ronny Sonnekalb gewählt. Unter ihrer Führung stellten mehrere Arbeitsgruppen ein großartiges Programm auf die Beine und ein herausgeputzes Dorf feierte im Juni 2007 das 5. Elefantenfest zu Ehren "Miss Babas".
Nach dem Elefantenfest erfolgte eine Umorientierung des Vereines auf den Schwerpunkt zur Erhaltung und weiteren Erschließung der Wasserburg Niederroßla.
Wie schnell diese Unterstützung gebraucht wurde, zeigt der plötzliche Einsturz des Nordgiebels im Ostflügel der Burg am 01.04.2008. Der Wiederaufbau und die Erhaltung der Wasserburg als Denkmal wurde eine Hauptaufgabe des Vereines. Mit zahlreichen Benefizveranstaltungen unterstützte der Burg- und Heimatverein die Gemeinde Niederroßla bei der Rekonstruktion der Einsturzstelle. Auf Grund zahlreicher Fördermaßnahmen gelang dieses Vorhaben mit der Schließung des Daches im Jahr 2015.
Anlässlich des Kreisheimattages 2014 in Hopfgarten erhielt der Burg- und Heimatverein Niederroßla als Anerkennung für seine Aktivitäten den "Heimatpflegepreis", welcher stellvertretend vom Vorsitzenden, Ernst Preller, entgegengenommen wurde.
Im Jahr 2016 übernahm Angelika Reimann den Vorsitz des Vereines, Stellvertreter wurde Hans-Jürgen Dietsch.
Ernst Preller erhielt 2015 den "Bürgerpreis" der Sparkassenstiftung für sein Lebenswerk, was für über 10 Jahre Vereinsvorsitz im Burgverein und 4 Jahrzehnte voller ehrenamtlicher Mitarbeit im Gemeinderat Niederroßlas stand.